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    Barrierefreie Websites vs. Design: Gestalte Websites ohne Abstriche!

    Inhaltsübersicht

    Zuletzt aktualisiert: 24.04.2025

    Barrierefreie Websites und Design – zwei Begriffe, die oft als Gegensätze verstanden werden. Auf der einen Seite stehen klare Anforderungen an Zugänglichkeit, Lesbarkeit und technische Standards. Auf der anderen Seite kreative Gestaltungsfreiheit, markenspezifische Ästhetik und Nutzererlebnis.

    Aber müssen wir uns wirklich entscheiden?
    Die kurze Antwort: Nein.
    Die bessere Antwort: Wenn Du strategisch vorgehst, kannst Du barrierefreie Websites und Design ideal verbinden.

    Was bedeutet “barrierefreie Websites” überhaupt?

    Barrierefreiheit im Web meint, dass alle Menschen – unabhängig von körperlichen oder kognitiven Einschränkungen – Inhalte uneingeschränkt nutzen können. Das betrifft z. B. Menschen mit Sehbehinderungen, motorischen Einschränkungen oder Leseschwierigkeiten.

    Die rechtliche Grundlage in Deutschland liefert u. a. das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG), das ab Juni 2025 auch private Unternehmen betrifft. Die Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) definieren die technischen Anforderungen international. Wie Unternehmen diese gesetzlichen Anforderungen barrierefreier Websites umsetzen können, erfährst Du in unserer Podcastfolge: “Barrierefreie Websites: Wie Unternehmen neue Gesetze umsetzen können”.

    Warum die Debatte „Design vs. Barrierefreiheit im Web“ falsch ist

    Viele Unternehmen denken bei barrierefreien Websites automatisch an abgespeckte Designs: große schwarze Schrift auf weißem Hintergrund, keine Animationen, keine Emotionen. Ein Missverständnis.

    Barrierefreie Websites sind kein Design-Killer. Im Gegenteil: Gutes Design ist laut Definition zugänglich. Es führt die Nutzer intuitiv, reduziert Komplexität und schafft Vertrauen – genau das, was Barrierefreiheit fordert.

    Die 5 häufigsten Vorurteile über barrierefreie Websites – und wie Du sie entkräftest

    1. „Barrierefreiheit im Web sieht langweilig aus.“
    Falsch. Ein klar strukturierter Aufbau, ausreichend Kontrast und gute Lesbarkeit schließen Kreativität nicht aus. Farbsysteme lassen sich intelligent anpassen, ohne die Markenidentität zu verlieren.


    2. „Wir müssen komplett neu mit der Erstellung unserer Website anfangen, um sie barrierefrei zu gestalten.“
    Oft reichen schon gezielte Anpassungen: semantische HTML-Struktur, Alt-Texte, Fokus-Zustände oder Farbkontraste. Bestehende Designs lassen sich in der Regel weiterverwenden.


    3. „Barrierefreie Websites: Das ist nur was für Behörden.“
    Spätestens ab 2025 greift das BFSG auch für viele private Online-Angebote. Und selbst ohne Pflicht: Barrierefreiheit ist Kundenservice – und ein Wettbewerbsvorteil.


    4. „Unsere Zielgruppe braucht keine barrierefreien Websites.“
    Das kannst Du nie mit Sicherheit sagen. Viele Einschränkungen sind nicht sichtbar – oder temporär (z. B. durch Krankheit oder technische Einschränkungen). Je breiter die Nutzbarkeit, desto größer Deine Reichweite.


    5. „Barrierefreie Websites schränken unsere Gestaltungsmöglichkeiten ein.“
    Gute Accessibility-Standards fördern UX und Usability – beides zentrale Elemente modernen Webdesigns.

     

    Barrierefreie Websites & Design | Person sitzt vor Computer mit geöffneter Website

     

     

    So verbindest Du Barrierefreiheit im Web und Design – praxisnah

    1. Arbeite mit Designsystemen
    Ein durchdachtes Designsystem mit barrierefreien Komponenten (Buttons, Formulare, Navigation etc.) spart Aufwand und schafft Konsistenz. Tools wie Storybook, Figma mit Accessibility-Plugins oder WCAG-konforme CSS-Libraries helfen dabei.


    2. Denke mobile first – aber barrierefrei mit
    Touch-Bedienung, ausreichend Abstand zwischen klickbaren Elementen, responsives Layout und Fokus-Indikatoren: Das verbessert nicht nur die Accessibility, sondern auch das mobile Erlebnis.


    3. Kontraste für barrierefreie Websites bewusst wählen
    Farbpsychologie bleibt erlaubt – solange die Kontraste stimmen. Nutze Tools wie den WCAG Color Contrast Checker oder Stark für Figma, um Kontraste in Echtzeit zu prüfen.


    4. Interaktionen sichtbar machen
    Buttons, Links und Formulare sollten visuell und technisch klar erkennbar sein – auch per Tastatur. Fokus-Rahmen (outline) nicht entfernen, sondern designen!


    5. Inhalte strukturiert aufbauen
    Verwende Überschriften-Hierarchien (H1–H6), Listen, Labels und semantische Tags korrekt. Das hilft nicht nur Screenreadern, sondern auch der Nutzerführung.


    6. Alternative Inhalte anbieten
    Videos mit Untertiteln, Bilder mit Alt-Texten, PDFs als HTML-Version – das erweitert nicht nur Deine Zielgruppe, sondern sorgt auch für SEO-Optimierung.

    7. Teste mit echten Nutzern
    Tools und Checklisten sind gut, aber nichts ersetzt echtes Feedback. Lass Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen Deine Website testen – oder nutze Screenreader selbst, um ein Gefühl zu bekommen.


    Fazit – Barrierefreie Websites & Design


    Eine barrierefreie Website ist keine Option, sondern eine Voraussetzung für digitale Qualität. Sie ist Ausdruck von Professionalität, Haltung und Kundenzentrierung. Und das Beste: Du musst dafür kein Design opfern. Im Gegenteil – Barrierefreiheit macht gutes Design sichtbar, verständlich und erlebbar für alle.

    Nächste Schritte für Dein Team

    • Audit: Prüfe Deine Website auf Barrierefreiheit (Tools wie axe DevTools oder WAVE helfen).
    • Schulung: Sensibilisiere Dein Team für das Thema – Design, Entwicklung, Content.
    • Roadmap: Erstelle einen Umsetzungsplan mit Quick Wins und langfristigen Maßnahmen.
    • Partner suchen: Ziehe externe Experten hinzu, die Accessibility und UX vereinen.
    Falls Du noch einen Partner suchst, unterstützen wir bei CIXON Dich gern. Buche Dir einfach einen kostenlosen Ersttermin und lass uns gemeinsam Deine Website barrierefrei gestalten.